Rotschnepfchen und Herr Wolf

Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Teilen Deutschlands knapp, Wohnungslosigkeit keine Seltenheit mehr. Betroffene fühlen sich oft gesellschaftlich ausgegrenzt. Mit unserem medienpädagogischen Projekt griffen wir das Thema auf. Gemeinsam mit der Diakonie Herzogsägmühle und einer Gruppe Jugendlicher luden wir (ehemals) obdachlose Menschen zu einem generationsübergreifenden Comic-Workshop ein. Das Setting legten wir spielerisch nach Hollywood.

Für die Teilnehmer*innen gab es viel zu tun. Sie erstellten Starfotos vor dem Greenscreen, analysierten erfolgreiche Hefte und entwickelten aus all ihren Ideen eine spannende Geschichte. Danach übernahmen sie Aufgaben vor und hinter der Kamera, bauten Kulissen und Requisiten und saßen fleißig am Rechner. Einige ältere Teilnehmer*innen arbeiteten zum ersten Mal an einem Computer und waren erstaunt über ihre Fähigkeiten. Anfängliche Ängste und Barrieren traten bei den unterschiedlichen Gruppen immer mehr in den Hintergrund. Es wurde viel gelacht und voneinander gelernt.

Connect

An dieser Aktionswoche beteiligten sich Partner aus 40 verschiedenen Ländern. Wir wollten damit ein Zeichen gegen rechte Gewalt setzen und Einblick in verschiedene Kulturen und Lebensweisen geben. Es trudelten über 1.300 Kinderbilder aus aller Welt bei uns ein. Damit konnten wir den Schongauer Schaegger-Platz einwickeln und zu einem internationalen Kunstwerk verwandeln. Dort fand auch das Festival mit einer bunten Mischung aus international bekannten und regionalen Musiker*innen und DJs statt. Vor Ort konnte man Lichtinstallationen, Malerei und Kunsthandwerk bewundern und an verschiedenen Workshops im Zirkuszelt teilnehmen.

Zeitgleich gab es eine Bannerinstallation der Mittelschule, eine QR-Code-Rallye der Realschule, ein Musical der Grundschule und eine Liveschaltung vom Gymnasium zu unseren Länderpartnern in Asien, Amerika und Afrika. Neben vielen Infoständen wurden auch kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt angeboten. Pünktlich zum Auftakt erreichte uns ein als Zebra geschminktes Pferd und ein Clown. Sie ritten zwei Monate lang von Berlin nach Schongau, um unterwegs auf schwarz-weiße Denkmuster aufmerksam zu machen.

Fundisanani

In der Sprache der Zulu bedeutet Fundisanani „Teach one another“. Und das war Programm bei der Kooperation von Diakonie Herzogsägmühle, Pasca/TSI Südafrika, dem Welfen-Gymnasium und Glashaus4 für die Stiftung ScheuKlappen. Mit dem praxisorientierten Projekt wurde versucht, die Chancen von benachteiligten jungen Menschen in Südafrika zu verbessern. Durch die Unterstützung einer Ausbildung bekamen sie die Möglichkeit, in ihrer Heimat Mikro-Unternehmen zu gründen. Gleichzeitig wurden junge Menschen in Bayern in ihrem interkulturellen Lernen für eine offene und migrationsfreundliche Gesellschaft geschult.

Inklusionswoche

Inklusion ist ein weitreichendes Thema. Wir wollten zeigen, wie Inklusion in der Praxis funktioniert oder was wünschenswert wäre. Dank vieler engagierter Kooperationspartner entstand eine spannende und informative Woche. Die Besucher*innen konnten am eigenen Leib erfahren wie es ist, mit Einschränkungen zu leben. Es gab Rolli-Stadtrundfahrten, ein Blindencafe, Handicapbegleithunde, einen Rolliparcours und Aging-Anzüge.

Schüler*innen erstellten bei einem Haiku Workshop zahlreiche Kunstwerke zum Thema Inklusion. Die Dreizeiler wurden wie zu Guttenbergs Zeiten mit Bleilettern gesetzt, gedruckt und in viele Sprachen übersetzt. Daneben fanden auch unterschiedliche Vorträge, Lesungen, eine Podiumsdiskussion, ein Kurzgeschichtenwettbewerb sowie ein Theaterworkshop für Menschen mit und ohne Behinderung statt.

Meine kleine:große Welt

Das Projekt bestand aus mehreren Teilen und wurde zeitgleich in Nepal und Deutschland durchgeführt. Mit dieser Aktion gingen wir der Frage nach, wie unterschiedlich die Interessen und das Lebensumfeld von Kindern in verschiedenen Ländern ist. Der Blick über den eigenen Tellerrand sollte den Kindern einen Einblick in eine für sie meist fremde Kultur geben.

In beiden Ländern entstanden Filmaufnahmen zu bestimmten Themen, die dann ausgetauscht wurden. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie die Beiträge sahen. Trotz kultureller Unterschiede waren viele wesentliche Interessen und Bedürfnisse gleich. Mehrere Schulen in Nepal und Deutschland beteiligten sich auch an unserem Malwettbewerb. Die Gewinnerbilder wurden bei der Vernissage im Auerbergmuseum versteigert. Aus dem Erlös konnten wir die komplette Einrichtung für ein Klassenzimmer in Nepal finanzieren. Als Dankeschön gab es für die Schüler*innen eine spannende Schatzsuche mit vielen Rätseln und einer abenteuerlichen Seilbahnrutsche der Bergwacht.

 

Kunst- und medienpädagogische Projekte

Mit unseren Workshops versuchen wir Menschen aller Altersklassen, sozialer Schichten und individueller Fähigkeiten neue Ausdrucksformen zu vermitteln. Wir ermöglichen eine differenzierte Auseinandersetzung mit sich selbst, dem Material und der Umwelt. Die Teilnehmer*innen können neue Fähigkeiten entdecken und auf bereits Erlerntem aufbauen. Seit vielen Jahren organisieren wir auch mit verschiedenen Kooperationspartnern Aktionen für die Stiftung ScheuKlappen, um das Gefühl eines besseren Miteinanders auf dieser Welt zu stärken.

https://youtu.be/aoPosD3GiiI

Orizuru

Kraniche aus Bayern reisen um die Welt. Die Idee zu diesem Projekt entstand im Gespräch mit ehemals obdachlosen Menschen. Gemeinsam träumten wir von Orten, die wir gerne besuchen würden. Aufgrund von Alter und Erkrankungen war aber klar, dass die wenigsten die Möglichkeit dazu haben. Irgendwer kam dann auf den Gedanken, etwas stellvertretend loszuschicken. Und so fingen wir an, Kraniche zu falten.

Nicht nur wir dokumentierten die Reise der Kraniche. Auch japanischen Passanten gefiel die Idee. Sie fotografierten die bayerischen Kraniche und schickten sie mit ihren Wünschen weiter um die Welt.